Transitioning from a WILD to a CLIC Economy – Rethinking Sustainable Investing

Patrick Odier, Senior Managing Partner at the Lombard Odier Group, presented an investor perspective on “Finance and the Green Transition” at this year’s SFI Annual Meeting. He proposed asset management to be the starting point for sustainable economic change.
Datum30 Nov. 2020
KategorieNews

Im Pariser Abkommen von 2015 hat sich die internationale Gemeinschaft darauf verständigt, den Anstieg der globalen Erwärmung bis im Jahr 2100 auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Gesellschaft als Ganzes ihre Denk- und Handlungsweise grundsätzlich überdenken. Für die Finanzindustrie wiederum ist die Transformation in eine kohlenstoffarme Wirtschaft eine grosse Chance, ihren Beitrag zu leisten und zu beweisen, dass auch sie die Zeichen der Zeit erkannt hat. Am diesjährigen Jahrestreffen des Swiss Finance Institute haben vor diesem Hintergrund führende Entscheidungsträger aus der Bankenwelt die Rolle der Finanzindustrie beim Übergang in eine kohlenstoffarme Wirtschaft mit arrivierten Persönlichkeiten aus den Finanzwissenschaften erörtert und diskutiert.

 

Die Referenten an der diesjährigen Jahrestagung des Swiss Finance Institute liessen keine Zweifel an der Notwendigkeit, den Wandel in eine kohlenstoffarme Wirtschaft mit gemeinsamen Kräften anzugehen und wo immer möglich zu beschleunigen. Sie unterstrichen dabei einerseits die Rolle der Finanzindustrie, die Bankkunden im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit bereits heute eine Vielzahl von ESG-konformen Finanzprodukten anbietet und diese entlang neuer Regulatorien ausgestaltet, obwohl sich einheitliche Standards und Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit nachhaltigen Finanzprodukten in der Schweiz erst langsam etablieren. Zum anderen wurde darauf hingewiesen, dass Finanzinstitute bereits heute sehr sorgsam und mit Bedacht Unternehmen oder Industrien finanzieren, die dem Klima abträglich sind. 


Im Kreis der teilnehmenden Bankenvertreter, darunter Urs Rohner, seines Zeichens Verwaltungsratspräsident der Credit Suisse, Patrick Odier, Seniorpartner der Genfer Privatbank Lombard Odier, sowie Dr. Romeo Cerutti, General Counsel der Credit Suisse und Chairmen des SFI Foundation Board, herrschte grosse Einigkeit in Bezug auf bestehende Hürden und Herausforderungen, die auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Finanzwirtschaft noch zu bewältigen sind. Thematisiert wurde u.a. die Rolle der Europäische Union (EU), welche bereits zahlreiche Gesetzesvorlagen zu nachhaltigen Finanzen definiert und grösstenteils bereits implementiert hat. Die technische Expertengruppe (TEG) hat in der sogenannten Taxonomie überdies auf mehreren 100 Seiten dargelegt, welche wirtschaftlichen Tätigkeiten das Prädikat «umweltfreundlich» verdienen. Dieses vielzitierte Kompendium bildet die Basis für die Definition von grünen Finanzprodukte, die ihrer Bezeichnung gerecht werden. Damit einher geht eine umfangreiche Informationspflicht, die auch für viele Schweizer Finanzdienstleister relevant sein wird.